ANGÚSTIA SILENCIOSA
(2023)

Im Herzen Lissabons wurde ein von Geschichte und Emotionen geprägtes Viertel während des Wiederaufbaus 2001 in den Schatten seiner eigenen Existenz verbannt und verlor seine Seele an die Urbanisierung. Einst ein Ort der Solidarität, des sozialen Lebens und der geteilten Geschichten, fügte die Umsiedlung den Bewohnern eine tiefe Wunde zu und beraubte sie ihrer früheren Gemeinschaft. Heute existiert das „bairro da Curraleira“ zwar noch, aber es hat seine Stimme und seine Lebendigkeit verloren. Die Bewohner kämpfen darum, ihre Erinnerungen zu bewahren. Eine Fotoserie fängt die aktuelle Unsicherheit und die Widerstandsfähigkeit derjenigen ein, die davon träumen, ihre verlorene Gemeinschaft wiederzufinden. Manchmal fühlen sie sich wie Unkraut, unerwünscht und vernachlässigt in einer Stadt, die sich ständig verändert. Diese Serie ist ein Echo dieser Herausforderungen und spiegelt die Schriften an den Wänden des Viertels, die Zerbrechlichkeit der Gebäude, die Anonymität der Bewohner und die Anzeichen von Feuchtigkeit wider. Sie dient als eindringliche Erinnerung an die Verwundbarkeit von Gemeinschaften durch die Stadtentwicklung und an die Bedeutung der Bewahrung des kollektiven Gedächtnisses, selbst in den Ruinen der Vergangenheit.

Biografie

Steven da Cruz Goncalves (*1996) ist ein in Luxemburg geborener bildender Künstler portugiesischer Herkunft. Im Jahr 2012 begann er sein Studium der Bildenden Kunst am Lycée des Arts et Métiers in Luxemburg und schloss es mit einem Diplom in Allgemeinem Design am IADE in Lissabon ab. Er hat auch in Athen gelebt, um seine Fähigkeiten in den visuellen Künsten und im Design zu perfektionieren. Kürzlich hat er einen Master in plastischer, visueller und räumlicher Kunst an der Saint-Luc in Brüssel abgeschlossen. Er gewann den RTL-Wettbewerb „Generation Art“ und hat bereits im CNA Waassertuerm + Pomhouse, bei EMOP in Neimënster und bei der YLA ausgestellt. Als Mitbegründer von La Concierge ASBL fördert er aufstrebende Künstler:innen in Luxemburg.