Der weibliche Körper gilt als Ausgangspunkt in Tina Lechners analogen Schwarz-Weiß Fotografien. Dieser fungiert dabei als Projektionsfläche und wird mit selbstgebauten, futuristisch anmutenden Kostümen und Prothesen verhüllt, ergänzt und verzerrt. Diese unheimlich majestätischen Objekte vereinen Mode und Skulptur - ursprünglich als metaphorische Rüstungen konzipiert, um auf die Vergänglichkeit und Verletzlichkeit zu reagieren, dienen sie gleichzeitig als ein Mittel zum Empowerment. Erweiterungen der Realität, nicht funktionsfähig, manchmal auch schwer, ein Gewicht, das das Model während des Fotoshootings tragen muss, für den Betrachter jedoch unsichtbar. Eine Leichtigkeit und Zeitlosigkeit, die Lechners Kreaturen natürlich erscheinen lassen, die Protagonisten werden nicht auf die Bühne gezwungen, sondern im Prozess ihrer Entstehung geboren. Sich zwischen Kunstgeschichte und posthumaner Vision bewegend, beschäftigt sich die Arbeit mit Identität und dem Bewusstsein dafür.
Tina Lechner (*1981 in St. Pölten, Österreich) lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte von 2007-2013 Kunst und Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Tina Lechners Arbeit wurde in verschiedenen Ausstellungen in Wien und im Ausland gezeigt.
Ausstellungsansicht
Abbildungen © Mike Zenari / CDI, 2024