Architekturfragmente in Verbindung mit abstrakten Formen, Farbflächen und Linien sind Hauptbestandteil in Christine Erhards Fotografien. Dabei stehen fotografische Perspektiven und grafische Elemente im Dialog zueinander, diese Art der Collage und Montage zieht sich durch das gesamte künstlerische Werk von Christine Erhard.
Ihre fotografischen Arbeiten entwickeln sich aus einem bildhauerischen Prozess in ihrem Atelier heraus. Keine digitale Nachbearbeitung, der Bildgegenstand ist von der Künstlerin konzipiert und gebaut worden, indem unterschiedliche Materialien, Blickachsen und Realitätsebenen in ihren Bildern tatsächlich physisch aufeinandertreffen. Die Kamera fertigt in Sekundenschnelle das Bild eines Gegenstandes an, der nur zum Zweck des Fotografierens hergestellt wurde. Der langwierige handwerkliche Prozess des Bildobjektes, der die Bildproduktion extrem verlangsamt, wirkt dem immer schneller werdenden Medium der fotografischen Aufnahme entgegen. Es dauert eine Weile die Fotografien von Christine Erhard zu erfassen, anfangs leicht irritierend wird der Blick in das Bild hineingesogen, verfolgt die verschiedenen Perspektiven und taucht ein, in die Oberflächen und Tiefen.
Christine Erhard (*1969) studierte von 1992 bis 1998 an der Kunstakademie Düsseldorf, seitdem ist sie als freischaffende Künstlerin in Düsseldorf tätig und seit 2022 Professorin für Fotografie an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.
Ausstellungsansicht
Abbildungen © Mike Zenari / CDI, 2024