Clerf liegt im Norden von Luxemburg. Der Name steht zugleich für eine Ortschaft und eine Gemeinde. Rein flächenmäßig betrachtet ist Clerf ungefähr die zweitgrößte Kommune des Landes. Bevölkerungstechnisch ist sie jedoch nicht so dicht besiedelt wie andere Gemeinden im Süden beispielsweise. Dies erklärt sich durch ihre geografische Lage: Sie befindet sich inmitten des ländlichen Raumes.
Der ländliche Raum wird heute oft unterschätzt und damit auf einfache, landwirtschaftliche Stereotypen reduziert. Allerdings ist das rurale Gebiet in Luxemburg Teil einer politischen Strategie, die auf nationaler Ebene gefördert wird. Vom nachhaltigen Ansatz betroffen sind sämtliche Bereiche des sozialen Lebens. Der Fokus liegt auf Lebensqualität, Kultur, Tourismus, Agrarwirtschaft, Industrie, Denkmalschutz ...
Im ländlichen Raum kreuzen sich Merkmale unterschiedlichster Epochen. Tradition und Fortschritt greifen ineinander. Zeichen von Geschichte und Vergangenheit überlagern sich und bleiben sichtbare Zeitzeugen. Der Wandel von Kulturlandschaft ist spürbar, wie in den urbanen Zentren auch. Vielleicht mit dem Unterschied, dass nicht alles Alte Neuem weichen muss? Christian Aschman hat über ein Jahr diesen Wandel beobachtet. Seine Bilder zeigen verschachtelte Kompositionen städteplanerischer Aktivität. Starke Kontraste, harmonisches Ineinandergreifen, gewagtes Ergänzen, funktionale Konstrukte und pastorale Konstruktionen. Christian Aschman zeichnet das Gesicht einer Gemeinschaft, ganz ohne die Präsenz menschlicher Figuren. Und dennoch sehr individuell und voller Charakter. Der Norden.
Text: A. Meyer / Clervaux - cité de l'image
Korrekturlesen: S. Cremer
Ausstellungsansicht
Abbildungen © Christof Weber (CDI 2020)