Landschaftsinszenierungen nach Peter Paul Rubens
Im „Verlorenen Sohn" geht es um die Frage, inwieweit ein Bild der Realität entspricht. Der Blick auf die Landschaft zeigt scheinbar eine natürliche Ansicht, doch handelt es sich nicht um reale, sondern um konstruierte Kompositionen, künstliche Inszenierungen des Fotografen.
Die Arbeit blendet die Theorie aus, dass das fotografische Medium die Realität ablichten und reproduzieren kann. Bewusst verschiebt Baruth die Grenzen des fotografischen Bildes und nähert sich der Bildsprache der Malerei. Die neu erschaffene fiktive Landschaft, bestehend aus einer Montage von Einzelteilen heterogener Aufnahmen, reiht sich in die Tradition der flämisch-brabanten Landschaftsmalerei ein. Diese gestalterische, bildnerische Art der Fotografie nimmt narrative Züge an und führt den Betrachter auf eine Reise in eine künstlerische Parallelwelt. Die malerische Inszenierung des Landschaftsraumes steht im Kontrast zum heutigen Naturverständnis und zur zeitgenössischen Landschaftswahrnehmung.
Bei der Verarbeitung verschiedener Bildausschnitte zu einem neuen ländlichen Gefüge, scheint die reale Landschaft verloren zu gehen, zum Vorteil einer geistigen Realität. Letztere vermittelt Ruhe und überzeugt durch ihre stille, tiefgründige Atmosphäre.
Ausstellungsansichten
© CDI 2010