Zonen
Arbeiten aus der Künstlerresidenz 2012
« Zone » hat eine weitreichende Bedeutung und konkretisiert sich durch zusätzliche Differenzierung.
Die Zonen von Bärbel Praun erzählen von Landschaftsarealen, allerdings nicht nur im geografischen Sinne, sondern eher aus soziologischer Perspektive. Interessant sind für die Fotografin die Gegensätze von Kultur- und Naturlandschaft. Wo sich erstere in funktionnelle Bereiche gliedert, den Wünschen und Vorstellungen, sowie Bedürfnissen der Menschen unterordnet, da wird die natürliche Landschaft - soweit es sie noch gibt - allein von den Gesetzen der Natur bestimmt.
Die « Landschaft » gewinnt ihre volle Tragweite, wenn man ihr die « Betrachtung » voraussetzt. So lässt sich die Kulturlandschaft sehr deutlich definieren über ihren Unterschied zur natürlichen, wilden und ursprünglichen, auch unverfälschten Naturlandschaft, deren alleinige Vorstellung teils ein erhabenes Gefühl in uns hervorruft, teils durch ihre Grösse und Weite fremd und bedrohlich auf uns wirkt.
Zurück zu Prauns bekannten Zonen, zu den doch sehr « aufgeräumten » (wie die Autorin ihre Bilder selbst gerne beschreibt) Fotografien. Sie zeigen einzelne, klare Flächen kulturgeprägter Landschaft : kontrollierbar und dominiert vom Betrachter. Der Titel des Werkes erweckt jedoch, zeitgleich mit dem Gefühl von Ordnung und Struktur, auch dessen Gegenstück. Die überschaubare Zone als wahrnehmbarer Teil eines Ganzen zieht eine Vorahnung nach sich : Am Rand des Sichtbaren beginnt eine weitere Zone.
Text: Annick Meyer
Ausstellungsansicht
© CDI 2013