Middle Class Utopia

Der österreichische Fotograf Klaus Pichler taucht ein in die Analyse der Schrebergärtenkultur. Diese räumlich begrenzten Grünflächen werden nach ästhetischen und förmlichen Grundsätzen gepflegt und kultiviert, die unabhängig der Normvorstellungen der heutigen Gesellschaft funktionieren. Die Gestaltung des Schrebergartens folgt vorrangig den subjektiven, persönlichen Vorlieben seines Inhabers.

Der Mikrokosmos „Kleingarten" zeichnet sich aus durch eine ganz eigene Morphologie, die den Köpfen und Händen der Mittelschicht und Arbeiterklasse entstammt. Die Fotoreihe beschreibt, wie die Utopie - laut griechischer Etymologie ein „Nicht-Ort" - am Rande der Großstädte und Metropolen reale Züge annimmt. Garten wie Gärtner unterliegen dem Reglement der Laubenkolonien. Sinn und Zweck dieser Kolonien ist es, Freizeitbeschäftigung zu bieten, Kommunikation innerhalb der Gemeinschaft zu fördern, Entspannung zu ermöglichen und zu gewähren, Raum zur persönlichen Entfaltung zu schaffen, ...

Mit seinem Humor umreißt Klaus Pichler auf sehr feinfühlige Art die Konturen des mitunter grotesken, stets geordneten Formalismus, der aus einer leicht pedantischen Bändigung der Natur resultiert, die jedoch stets liebevoll und sachkundig betrieben wird.

Text: Annick Meyer
Übersetzung aus dem Französischen: Sabine Cremer

www.kpic.at

Ausstellungsansichten

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