Eine Konstellation beschreibt ein Konstrukt, das von etwas Konkretem ausgeht und zugleich die Eigenschaft besitzt sich frei zu verändern. Es lässt sich erweitern, sammeln, bündeln, formen unter der irrationellen Kreativität des Geistes und dessen relativen Gestaltungskriterien. Der Begriff trägt ein anschauliches Synonym in sich: das Sternbild. Es beschreibt ein Gebilde, das aus einem rein subjektiven Blickpunkt heraus entsteht. Gedanklich verknüpft der Betrachter ein Element mit dem anderen und zeichnet etwas Neues, eine Gruppierung, die erdacht bleibt und somit nichts ist als eine Variable...
„Die Konstellation ist eine Metapher der Fotografie, im Rahmen gedanklicher Vielfalt und der Gleichstellung von Gegensätzen." *
Die Konstellationen von Grace Euna Kim sind visuelle Kollagen, deren Grundfragmente in den Reisen der Künstlerin verwurzelt sind. Motive und Formen werden von ihr als freie Gestaltungselemente neu geordnet: die fotografischen Kompositionen sind in Landschaften eingebettet, die durch Gegensätze gleichwohl surrealistische und narrative Züge annehmen.
Text: Annick Meyer
* « La constellation, c'est une métaphore de la photographie, dans une pensée de la multiplicité et du rapprochement des hétérogènes. » Anne Immelé dans « Constellations photographiques » Médiapop éditions, juin 2015, citation en quatrième de couverture
Ausstellungsansichten
@ Raoul Somers / Christophe Weber / CDI 2016