Einmal und mehr nicht

„Einmal und mehr nicht" ist eine Metapher über die Endlichkeit der Dinge und aller Lebewesen. Corinne Mercadier drückt in Bildern aus, was unaussprechlich scheint, das Wissen um das fatale Prinzip des Lebens: der Anfang einer jeden Geschichte ist zeitgleich der Beginn von dessen Ende.

Klammert man diese existentielle, leicht beklemmende Wahrheit einmal aus, bleibt eine sehr feinsinnige, mehrdeutige fotografische Arbeit mit fast fröhlicher und träumerischer Aussagekraft. Die figurativen Motive zeichnen in Bildern eine mythenhafte Erzählung über den Wind, dieses unglaubliche und zügellose Phänomen, das gleichwohl dem Auge, der Zeit und der Schwerkraft entflieht. Hier trägt der Wind ein Kleid des Menschen, eine feine und leichte Hülle, die von der Fotografin nach seiner Natur entworfen wurde. Es scheint, als biete diese neue Haut nur im flüchtigen Augenblick dem formlosen Element einen Körper. In seiner unstabilen Gestalt begegnet er dem Menschen als Jäger, als Spieler. Die Dynamik und Freiheit seines Fluges umfasst alles: die Freude, die Magie, das Geheimnis, den Traum, das Abenteuer, die Lust, die Kraft, das Leben und noch mehr. Die komplizenhafte Verbundenheit mit den anonymen Personen ist skizzenhaft und kurzlebig, der Auftritt einmalig, sein Untergang endgültig.

Text: Annick Meyer

http://www.corinnemercadier.com/
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Ausstellungsansichten

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