Wir Anderen
Der Titel von Kati Bruders Arbeit besteht aus der Vereinigung einer eigentlichen Opposition: Wir und die Anderen. Das, was sich gewöhnlich gegenübersteht trifft sich in einer Übereinstimmung, auf einer Ebene. Der Titel wird zum Statement, das nicht nur den Anspruch auf Versöhnung, beziehungsweise auf Akzeptanz von Unterschieden und Kontrasten fordert, sondern auch den Anreiz gibt zu neuen Überlegungen und Begegnungen. Das „Wir" verhindert die sichere Distanz, von der aus der Betrachter die Welt beobachtet und beurteilt, um sich von dem abzuschirmen, was ihm ungewohnt oder unvertraut erscheint.
Das Aufgeben der geschützten Position ist hier bildhaft übertragen durch das Öffnen der Türen zum privaten Wohnraum. Der Weg wird frei für den Blick des Anderen und führt geradewegs zum „Ich". Es wird persönlich. Die Türschwelle, der Übergang vom gemeinschaftlichen zum privaten Raum, bedeutet einen Schnittpunkt an dem sich viele Eindrücke kreuzen:
"WIR ANDEREN ist ein Projekt über Wahrnehmung und Bildung von Gemeinschaften in unserer Gesellschaft, dem Entstehen eines Wir-Gefühls, über Zusammenhalt, Ausgrenzung, Einsamkeit, räumliche Nähe und Isolation, Sichtbarkeit sowie Repräsentation." (Kati Bruder)
Ausstellungsansichten
© Blitz Photo Agency / CDI